Der Bau der Kirche und des Pfarrhauses
Im Jahresbericht des Kirchbau-Sammel-Vereins über das Geschäftsjahr 1930 heißt es: "Es kann die erfreulich Tatsache vermerkt werden, dass die Pfarrkirche (gemeint ist die Kirchengemeinde Hoppegarten E.D.) bereits ein in Petershagen gelegenes Kirchengrundstück erworben hat, wozu der Verein dem Kirchenvorstand 2.000,- RM zur Verfügung gestellt hat, obwohl nicht alle Mitglieder von der Lage des Grundstückes erfreut waren."
Für 1931 setzte der Generalvorstand des Bonifatiusvereins Paderborn den Kirchbau auf die Liste der Vorzugsobjekte und bewilligte 35.000,- RM. Doch erklärte die Bischöfliche Behörde in Berlin die Finanzierung des ganzen Baues mit Pfarrhaus und Gemeindesaal noch nicht für gesichert. Die Hoffnung des Kirchbau-Sammel-Vereins, 1932 bauen zu können, erfüllte sich nicht. Erst 1933 konnte der Verein 3.000,- RM Kirchenbaufonds anbieten und weitere 7.000,- RM in Aussicht stellen. Da auch das Diözesan-Komitee des Bonifatiusvereins Berlin 10.000,- RM beizusteuern bereit war, wurde am 11. Juli 1933 die Baugenehmigung erteilt. Der Kirchenvorstand bevollmächtigte ein Baukomitee, bestehend aus Pfarrer Siebner, Herrn Marquardt und Herrn Maiwald, die Verhandlungen mit den Firmen zu führen. Architekt Josef Bachen, Berlin Johannisthal, der Erbauer der St. Augustinus-Kirche in Berlin, Dänenstraße, und der St. Martinskirche in Berlin-Kaulsdorf, übernahm Entwurf und Oberleitung. Der Bau wurde der Firma Carl Hensel, Petershagen, übertragen.
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1. Spatenstich durch Pfarrer Joseph Siebner |
Schon am 18. Juni 1933 erfolgte durch Herrn Pfarrer Siebner der erste Spatenstich für die Kirche. "Der Entschluss hierzu kam etwas plötzlich, aber trotzdem hatte es sich schnell herumgesprochen und die Gemeinde nahm recht regen Anteil. 91 Segenssprüche von Gemeindemitgliedern wurden dem 1. Spatenstich mit auf den Weg gegeben. Anschließend fand dann ein gemütliches Beisammensein im Restaurant Försterklause statt, wo der benutzte Spaten für 31,- RM meistbietend versteigert wurde. - Mit dem begonnenen Werk begannen auch gleich die Schwierigkeiten. Auf Anordnung der Regierung in Potsdam musste der Bau vorübergehend eingestellt werden." Am 6. August 1933 konnte dann doch der Grundstein gelegt werden, und zwar in Anwesenheit des Vizepräsidenten des Generalvorstandes des Bonifatiusvereins Paderborn, Prälat Schäfers, durch den Vorsitzenden des Diözesan-Komitees des Berliner Bonifatiusvereins, Geistlichen Rat Erzpriester Sumra aus Berlin-Karlshorst.
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Grundsteinlegung |
Ungefähr 1.000 Personen nahmen an der Feier teil, viele von ihnen aus Berlin. 28 Vereine hatten ihre Fahne entsandt. Nach einem eindrucksvollen Umzug durch Petershagen fand im Restaurant Försterklause eine weltliche Feier statt, die von ungefähr 500 Personen besucht war. Gemeindevorsteher Graßnick hielt dabei eine sehr herzliche Glückwunschrede.
Mitte Dezember 1933 unterbrach die Firma Hensel die Bauarbeiten, da ihr die Finanzierung ungeklärt erschien. Im Frühjahr 1934 schritten die Arbeiten dann schnell vorwärts, so dass sich der Kirchbau-Sammel-Verein nun den Vorarbeiten für die Einweihung widmen konnte. "U.a. musste das ganze Gelände um die Kirche planiert werden. Es mussten ungeheure Erdmassen von einem Ende des Grundstücks zum anderen bewegt werden. Alle Arbeiten wurden von den Mitgliedern des St. Hubertus-Vereins für Gotteslohn ausgeführt und zwar von Männern und Frauen. Mit besonderem Dank muss dabei der Herren Thomas und Krajezyrski gedacht werden, die mit Ihrem Alter von 76 und 75 Jahren jeden Tag ihr bestimmtes Pensum Arbeit verrichteten."
Als Tag der Einweihung wurde, nach zweimaliger Verschiebung, der Dreifaltigkeitssonntag, 27. Mai 1934, bestimmt. Da Bischof Dr. Bares auf Firmreise war, nahm Generalvikar Prälat Dr. Steinmann die Benediktion vor. Leider war das Wetter an diesem Tage sehr schlecht. - Zum Patron wählte sich die Gemeinde den hl. Hubertus, da die Grenze der Pfarrei Hoppegarten an den großen Waldungen entlanggeht, die sich von Kalkberge über Strausberg bis Tiefensee und Freienwalde erstrecken. - "Die außerkirliche Feier fand am gleichen Tage im Lokal "Zum alten Dessauer", Petershagen, Hennickendorfer Straße (heutige Wilhelm-Pieck-Straße) statt. Leider machte sich dabei die Hitler-Jugend störend bemerkbar." |