Pfarrer Johannes Aßmann (1962 - 1982)

Pfarrer Johannes Aßmann   
Pfarrer
Johannes Aßmann

Zum neuen Pfarrer von Petershagen wurde Johannes Aßmann / Buckow ernannt (geb. am 6. Mai 1909 in Deutsch Wartenberg / Niederschlesien, geweiht am 28. Januar 1934, seit November 1961 Erzpriester des Dekanates Strausberg). Kaplan Ruhl wurde zum 1. September 1962 nach Stralsund versetzt.
"Am Sonntag, dem 2. September 1962 erfolgte die Investitur des neuen Pfarrers durch Ordinariatsrat Otto Groetschel um 16 Uhr. Vor der Kirchentür sprachen Herr Suchomski als Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes und Herr Norbert Hoffmann für die Jugend Begrüßungsworte. Am 12.9. konnte bereits der erste Convent des Dekanates im Pfarrhaus gehalten werden.
Am 20.9. trat zum 1. Mai ein Pfarrausschuß zusammen. Es wurde versucht, eine Bilanz in der Seelsorgsarbeit der Pfarrei zu ziehen. Beschlossen wurde wegen Raummangels eine Baracke zu bauen. Tatsächlich wurde die Aufstellgenehmigung der Gemeindeverwaltung erreicht. Am 21. November 1962 begannen die ersten Arbeiten. Aber am 22.11. begann der Schneefall und es kam ein schneereicher und harter Winter, so dass für dieses Jahr jede Mühe um das Fundament aufgegeben werden musste.
Fast ein Viertel der Gemeinde steht im Rentenalter. Am 4. Oktober wurde zur ersten 'Rentnermesse' mit anschließendem Zusammensein im Pfarrheim eingeladen. Zuerst am Donnerstag, dann an jedem Dienstag um 8.30 Uhr kamen stets auch bei schlechtem Wetter gegen 50 Leute.
Das seit einigen Jahren bestehende 'Kath. Bildungswerk im Dekanat Strausberg' veranstaltete am Sonntag, dem 14. Oktober 1962, in unserer Kirche eine Eröffnungsfeier für die Vorträge des Wintersemesters 1962/63 mit einer Predigt des Pater Gordian O.P. aus Leipzig: 'Erneuerung des christlichen Lebens, das zweite Konzilsthema.' Am 11.10. war das Konzil feierlich eröffnet worden.
Mit einiger Mühe konnte wieder ein kleiner Kirchenchor zusammengebracht werden. Am 31.10.1962 war die erste Chorprobe mit 10 Sängern, davon 2 Männern. Die Leitung übernahm die Musikstudentin Frl. Gabriele Jereczek.
Unter Leitung des Künstlers Karl-Heinz-Benndorf aus Neuenhagen fand sich seit dem 19.11.1962 ein Kreis für künstlerische Arbeiten 14tägig auf Dekanatsebene zusammen. Aus den meisten Pfarreien des Dekanates kommen seitdem mit großem Eifer Ältere und Jüngere zum Malen, Schnitzen usw. Die Leistungen einzelner Teilnehmer konnten bei einer Ausstellung beim Katholikentreffen des Dekanates am 23.6.63 gewürdigt werden.
Die bereits bestehenden Zusammenkünfte 'junger Eheleute' und 'junger Familie', wie die monatlich tagenden Kreise genannt wurden, blieben bestehen."
Das Alter für die Erstkommunion der Kinder wurde vom 4. auf das 3., für manche sogar auf das 2. Schuljahr herabgesetzt. So gingen am Weißen Sonntag 1963 42 Kinder zur Erstkommunion.
Schon früher, besonders seit 1961, war es zu Treffen der katholischen Geistlichen des Dekanates Strausberg und der evangelischen Geistlichen des Kirchenkreises Strausberg gekommen. "Feste Formen nahm diese Arbeit an in achtwöchentlichen Arbeitskreisen mit Gebet, Schriftlesung und Gespräch seit 16.4.63 im Pfarrhaus Petershagen."
"In den Sommerferien (1963) wurde erstmalig eine religiöse Kinderwoche gehalten. Manche Tage waren über 70 Kinder da: vom 8. - 14.7.63. Eine große Hilfe waren 12 Jungen aus Niderorschel / Eichsfeld, die dortige Knabenschola. Mit ihrem Kantor Josef Mainzer halfen sie den Gottesdienst gestalten und vor allem auch bei uns eine Knabenschola aufzubauen. Das gelang auch durch den Gegenbesuch unserer Jungen mit Alumnus Rudi Linke, der für einige Monate aushalf."
1963 war das Jahr des Barackenbaus! "Am 6. Februar rollen die ersten 4.000 Steine an aus dem VEB Rotes Banner - Herzfelde. Es folgen bald die nächsten 4.000 Steine. Der kath. Kirche gibt man überall gern. Es sind aus der Gemeinde auch genug Helfer zur Verfügung. Am 3. und 4. April treffen per Lastzug die Barackenteile aus Rheinsberg (Fa. Hüttenrauch) ein. Aber erst am 1. Juni kann der erste Teil der Baracke aufgestellt werden. Die Arbeiten am Fundament schreiten verhältnismäßig langsam fort. Die Bauleitung hat Herr Josef Laube. Am 20.7. war endlich die schwierige Schachtarbeit für Garage und Keller - Lehmboden! - mit Maurer- und Deckenarbeiten beendet, so dass der vordere Teil der Baracke aufgestellt und das Richtfest gefeiert werden konnte. Im August folgten der Bau des Eingangs und des Schornsteins, schließlich des Betonfußbodens. Herr Suchomski verlegt die elektrische Leitung. Herr Benndorf bestimmt die Farben für Ausmalung und Art der Beleuchtung. Die festliche Weihe findet am Sonntag, dem 3. November, um 19 Uhr statt. Herr Prälat Drews spricht die liturgischen Gebete. Dozent und Ehrendomherr Böhmer aus Erfurt hält die Festrede über Edith Stein, deren Namen die Baracke tragen soll. Der Pfarrer begrüßt die Gemeinde und Gäste und schließt mit Gebet. Herr Pfarrer Muschol aus Halle hatte eigens sein Edith-Stein-Gemälde von Rudolf Brückner-Fuhlrott gebracht. - Seitdem hat sich die Baracke als unentbehrlich erwiesen. - Am 1. Adventssonntag ist ein Abendessen für alle Helfer des Barackenbaues. Wir zählten 80 Gemeindemitglieder, die irgendwann einmal mit zugefasst hatten. Dazu kamen noch eine Reihe von Schülern des Bischöflichen Vorseminars Schöneiche, die mehrmals am Sonnabend herübergekommen waren. Im März 1964 wurde der Spachtelfußboden verlegt. Herr Karl-Heinz Benndorf brachte das Edith-Stein-Triptychon, das bei ihm in Auftrag gegeben war. - Zur Einrichtung kamen neu hinzu: 100 Klappstühle, 6 Tische, 6 Wandschränke, Kleiderständer und Kindermöbel.
1963 wurde uns für die Rückwand der Kirche ein großes gotisches Triumphkreuz aus Tirol von der Gemeinde Berlin-Kaulsdorf geliehen.
Herr Heinz Kubon übernahm das Amt eines Küsters an der St. Hedwigs-Kathedrale, als Küster von St. Hubertus löste ihn am 1.10.63 Herr Bernward Massino ab. Am 1.2.1964 wurde dann sein Vater, Herr Franz Massino, Küster.
"Seit 1.10.63 trifft sich im Petershagener Pfarrhaus der Dekanats-Akademikerkreis zu Vorträgen und Aussprachen und zwar monatlich. Teilnehmer etwa 12 - 15.
Mit dem 2. Fastensonntag, dem 23.2.64, kommt die erste größere liturgische Reform: die Lesungen der hl. Messe in der Muttersprache durch den Zelebrans!"
"Zur Spendung der hl. Firmung kam Weihbischof Theissing am 2. Sonntag nach Ostern (12.4.64). Besonders eindrucksvoll war die Firmerneuerung der Jugendlichen."
Per 13.4.64 ging Frl. Mücke als Seelsorgehelferin nach Stralsund und Frl. Margarete Kunze kam von Stralsund nach Petershagen.
"Vom 27.5. bis 31.5.1964 begingen wir das 30jährige Jubiläum unserer Kirche mit Predigten von P. Aloys Lutze CSSR aus Heiligenstadt."
Am Sonntag, dem 7. Juni 1963, war Katholikentreffen des Dekanates Strausberg, das achte überhaupt, das zweite Mal in Petershagen. Es predigten Herr Prälat Schmitz und Herr Dozent Lubsczyk. Eine Hoppegartener Spielschar trug "Das lustige Klingelbeutelspiel" vor.
Zur St. Martinsfeier "kommt seit 1962 der hl. Martin auf dem Schimmel geritten. Vor der Kirchtür begegnet ihm der Bettler und erhält von ihm den halben Mantel. Die Kinder - mit St- Martinslaternen - erhalten ein Martinshörnchen."
Am 18.11.1964 war in Petershagen eine Laientagung des Dekanats. "Aus allen Pfarreien des Dekanats kamen etwa je 10 Laien mit ihrem Pfarrer und berieten in drei Arbeitskreisen wichtige Fragen: 'Gottesdienst', 'Bruderdienst' und 'Zeugendienst'. Entschließungen und Empfehlungen wurden dem Erzbischof überreicht. Am 25.3.1965 kam der Erzbischof Dr. Bengsch selbst nach Petershagen, hielt die Abendmesse und nahm dann zu diesen Empfehlungen vor den fast 100 Teilnehmern des Laientages Stellung.
"Am 1. Fastensonntag, dem 7.3.65, wird die vorläufige große Liturgie-Erneuerung in den Pfarrgemeinden eingeführt. Die Gemeinde geht gut mit und ist hoch erfreut. Am Gründonnerstag darf ich bei der Chrisammesse im Hedwigsdom zum ersten Mal konzelebrieren. Am 5. Juni spende ich dem Brautpaar Marx-Tscherney die erste Kelchkommunion."
Bei der Kirchenvorstandswahl am 14.3.1965 kandidierte Herr Josef Suchomski nicht mehr. Er starb am 8.6.1976 im Alter von 85 Jahren. - Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde Herr Klemens Köhler / Vogelsdorf gewählt.
"Ab 1. April 1965 wird in unseren Räumen Religionsunterricht für die evangelischen Kinder von Petershagen-Nord gehalten."
Am 23. Juli 1965 verstarb im Alter von 65 Jahren der langjährige Organist Herr Ewald Geiger / Fredersdorf. - Seine Nachfolge trat Fräulein Gabriele Jereczek / Petershagen an.
Am 1.12.1965 begann Frl. Regina Karolewski als Nachfolgerin von Frl. Kunze ihren Dienst als Seelsorgehelferin. Sie bewohnte anfangs das Zimmer ihrer Vorgängerin, später ein Zimmer in der Lucasstr. 57.
1966 war ein Jahr großer baulicher Maßnahmen:

  1. Nach Entwürfen und unter Leitung von Architekt Egon Körner / Dresden wurde der Altarraum vorgezogen. Ein neuer Altar versus populum (wie alles andere neue aus Goldfleck Marmor) und ein Ambo wurden aufgestellt, das Taberbakel in Marmorfassung in die Rückwand eingelassen, drei Kredenzen angebracht. Dazu kam ein Priestersitz aus dunkler Eiche.
  2. "Die bisherigen Seitenleuchten an den Wänden waren nicht befriedigend. An ihre Stelle traten 14 Pendellampen." - Der Warmluftschacht der Heizung wurde im Zuge des Altarbaues von der Wand abgerückt. - Die ganze Kirche wurde neu gestrichen, die Farben dazu mit Milch angerührt.
  3. "Sofort anschließend im Juli und August kam die seit 7 Jahren in Auftrag gegebene Orgel der Fa. Schuke in Potsdam. Das Orgelgehäuse erstellte unser Tischlermeister Franz Dinter. Am Sonntag, dem 14. August, konnte die Weihe durch Erzpriester Aßmann vorgenommen werden. Meisterhaft führte sie vor Frau Dr. Johanna Schell - Potsdam. Erschienen war nicht nur der Chef der Orgelbauanstalt, sondern vor allem Prälat Schmitz, ferner der Klerus des Dekanats.

Am Abend des 15. August 1966 wurde der neue Altar durch Weihbischof Heinrich Theissing konsekriert. Neun Priester konzelebrierten am neuen Altar." -
Am 30.12.1966 wird ein Laienrat der Pfarrei / Pfarrausschuss konstituiert. "Die 10 Mitglieder sind vom Pfarrer für drei Jahre ernannt und berufen. Zum Vorsitzenden wird der Dachdeckermeister Klemens Köhler gewählt."
Am 26.6.1967 wird Erzbischof Bengsch zum Kardinal kreiert.
"Der Pfarrer geht für zwei Monate in die Priesterschule des "Werkes Mariens im Geiste der Fokolare" nach Leipzig.
1967 wurde eine Betonstraße angelegt von der Toreinfahrt Elbestraße zur Baracke und zum hinteren Pfarrhauseingang und der Verbindungsweg von der Elbestraße her zur Kirche wurde betoniert. Diese Wege waren bei schlechtem Wetter fast unpassierbar. Die Arbeiten wurden von freiwilligen Helfern meist sonnabends durchgeführt. - In der Kirche wurde alles Holz gestrichen: Binder, Bänke, Fußboden, dazu die Sakristei, die Edith-Stein-Baracke, das Pfarrhaus. Die Kirche erstrahlt so festlich wie wohl noch niemals.
Das Jahr 1968 begann sofort mit neuem Bauen. Das Pfarrheim wird durch eine Trennwand verkleinert. Es entsteht ein kleines Büro für die Seelsorgehelferin. - In der Baracke wird eine neue Beleuchtung (Leuchtröhren) angelegt."
Nach der Kirchenvorstandswahl am 30.6.1968 wurde Herr Bernward Massino / Bruchmühle zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
"Am Freitag vor Pfingsten fand die erste ökumenische Gebetsstunde der katholischen und evangelischen Gemeinde Petershagen in unserer Kirche statt. Der evangelische Ortspfarrer Schulz sprach das Grußwort, der katholische Pfarrer hielt eine Homilie. Beide Pfarrer sprachen Gebote für die Einheit im Glauben."
1969 wurde festgestellt: "In der Fastenzeit werden seit 1963 in den einzelnen Ortschaften Fastenabende gehalten. An einem Abend in der Woche versammelt sich eine Schar in einem Haus - unterschiedlich in der Zusammensetzung, z.B. in Eggersdorf-Süd alle Katholiken vollzählig, auch in Bruchmühle, dort z.T. mit Kindern, in Vogelsdorf, dort auch viele Ältere, nur Ältere in Fredersdorf. Es wird jährlich ein bestimmter Stoff behandelt: aus dem Katechismus, aus dem AT und NT, Kirchengeschichte, zuletzt auch Konzilstexte. Als fruchtbar erweist sich dabei das Gespräch in diesen kleineren Kreisen."
"Am 29.6.1969 war die Priesterweihe von Klemens Bonin (geb. am 1.2.1940 in Berlin) durch Kardinal Bengsch in der St. Hedwigskathedrale. Am Sonntag, dem 6. Juli, war die Primiz in der Heimatkirche. Die Primizpredigt hielt Prälat Schmitz. Nach dem Primizamt war die "Pfarrfamilie" bei Kaffee und Kuchen zahlreich auf der Wiese zusammen. Zur Dankandacht am Nachmittag kamen noch einmal viele Gemeindemitglieder, um den Primizsegen zu empfangen." Er war der erste Neupriester aus Petershagen.
Am 3.5.1970 wurde ein Pfarrgemeinderat gewählt. Vorsitzender war zunächst Herr Wolfgang Walter, später Herr Manfred Weber, beide aus Petershagen.
1971 wurde vermerkt: "Für die Lesungen der hl. Messen sind Lektoren notwendig geworden. Ein Lektorenplan konnte monatlich aufgestellt werden mit 12 bis 15 Namen. Für diese wurde ein 'Lektorenkreis' gegründet. - Ferner kam ein 'Konzilskreis' zusammen. Er las Konzilstexte."
Für die Pastoralsynode kommen Gruppen zusammen, um die verschiedenen Sachgebiete zu studieren und Eingaben zu machen.
Eine ökumenische Gebetsstunde wird jährlich mit den evangelischen Gemeinden Petershagen und Fredersdorf gehalten, abwechselnd in der katholischen Kirche Petershagen und in den evangelischen Kirchen Petershagen und Fredersdorf.
Der Dekanatstag 1971 findet am 12. September in Petershagen statt. Er hatte zum Thema das Wort Pauls VI. aus der Schlussansprache beim Konzil: "Auf dem Wehe brüderlicher Liebe Gott finden." Am Vormittag zelebrierte und predigte Weihbischof Johannes Kleineidam. Am Nachmittag predigte Dekan Aßmann. - Aus Anlass dieses Tages wurde auf der Wiese in der Nordwestecke ein Podium aus Beton gegossen. Es dient seitdem vielen Zwecken, vor allem auch bei der Fronleichnamsprozession, bei der Palmweihe usw."
Herr Franz Massino beendete mit dem Jahr 1971 seine Tätigkeit als Küster, im Alter von 76 Jahren. Seitdem wird der Küsterdienst sonntags abwechselnd von einer ganzen Reihe von Männern der Gemeinde versehen.
"Für ein halbes Jahr konnte (1972) Herr Manfred Weber als Bauleiter angestellt werden. Die Südwand der Kirche war feucht geworden. In den 48 Löchern, die zur Aufnahme der Fahrräder im Beton ausgespart waren, sammelte sich das Wasser und drang in das Mauerwerk. Die Kirchenwand wurde neu verfugt, der Boden neu und mit dem nötigen Gefälle gegossen - ohne die 'Fahrradständer'. In der Kirche musste die Südhälfte des Fußbodens neu gedielt werden. Die beiden Holzpfeiler, die das Orgelchor tragen, waren unten durchgefault und bekamen einen Betonsockel. Vor der Edith-Stein-Baracke wurde der Platz betoniert. Die Blechgarage wurde umgesetzt in Richtung Süd-Nord. Sie nahm das zweite Pfarrauto auf. Vom Bischöflichen Ordinariat war es für die Seelsorgehelferin bewilligt worden. Die Eingänge zum Pfarrheim und Pfarrhaus (Hintertür) erhielten eine Überdachung."
"Im Januar (1973) fuhren die Kinder der Frohen Herrgottstunde zum 7. Male seit 1967 mit Frl. Karolewski in das St. Ottoheim in Zinnowitz."
"Am 8.4. (1973) kam der Herr Kardinal Dr. Bengsch zur Firmung."
Für die Religiösen Kinder- bzw. Jugendwochen wurde z.B. 1973 der ganze Monat August verwandt: in 4 Gruppen für die einzelnen Klassen und in 2 Gruppen für die Jugend. "Zwar waren wir schon in früheren Jahren mit Jugend und Kindern während der großen Ferien weggefahren: nach Niederorschel / Eichsfeld und Schirgiswalde vor allem, aber die späteren Jahre waren gezielter als 'Religiöse Wochen' durchgeführt: 1968 bis 1970: Johann-Georgenstadt, Herzberg, Zinnowitz, Meißen, Pillnitz, Peitz, Bad Berka, Belzig, Zossen. Ab 1971 begannen wir diese Wochen gemeinsam mit anderen Gemeinden", z.B. Gransee.
"Eine 'Offene Gruppe zur Weiterführung im geistlichen Leben' - auf Dekanatsebene - dann aber fast nur von Petershagenern verschiedensten Alters besucht, bemühte sich um Meditation, Vertiefung des religiösen Lebens und auch um ein Bewusstsein von der Gegenwart Christi in uns und unter uns. Vielleicht war dies Gruppe das erstaunlichste Zeichen der Sehnsucht nach Gott in der Gemeinde."
Zum 15.11.1973 wurde Herr Pfarrer Joachim Hinz / Hoppegarten zum Dekan des Dekanates Strausberg ernannt, nachdem Herr Pfarrer Aßmann dieses Amt 12 Jahre lang verwaltet hatte.
1974 wurde das 40-jährige Priesterjubiläum von Herrn Pfarrer Aßmann gefeiert (am 28.1.) und das 40-jährige Kirchweihjubiläum (am 27.5., äußere Feier am Fronleichnamssonntag, dem 16.6.); "Ein Volksfest, wie es jetzt so selten geworden ist."
Nach der Kirchenvorstandswahl am 10.3.1974 wurde Herr Bernward Massino zum stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt, ebenso nach der Wahl am 9.3.1980.
Für die Kirche wurde 1974 ein Luftheizofen "Müritz" aus Röbel eingebaut. "Durch das Gebläse wurde zwar viel Kohle gespart, aber das Geräusch der abgesaugten Luft machte sich störend bemerkbar. Es machte viel Mühe, es etwas zu dämpfen. - Auch das Pfarrheim und die Baracke erhielten neue Öfen."
"Die Jugend war in Niepokalanow zum Fest des sel. Maximilian Kolbe und Mariä Aufnahme in den Himmel (14./15.8.74) und wurde dort als deutsche Gruppe zur Verständigung der Völker besonders hervorgehoben."
Als Organisten wirkten 1973/74 neben Frl. Jereczek auch Winfried Dinter und Manueala Kliegel. Ab 1.1.1975 war Frl. Hildegard Honisch / Berlin Organistin.
Eine Zählung der Gemeindemitglieder lt. Kartei im Juli 1975 ergab die Zahl von 1.024 (Bruchmühle 76, Eggersdorf-Süd 51, Fredersdorf (ohne Nord) 327, Petershagen 451, Vogelsdorf 119).
"Im Oktober (1975) konnte eine größere Gruppe der Gemeinde mit der Pfarrei St. Adalbert zusammen eine Wallfahrt nach Czestochowa durchführen."
"Da der alte Brunnen mehr und mehr versandete, wurde (1975) ein neuer Brunnen gebohrt von 45m Tiefe. Die Pumpe war bisher im Pfarrhauskeller. Der neue Brunnen auf der Westseite der Kirche wurde in den Heizungskeller abgeleitet, dort Pumpe und Kessel angeschlossen und jetzt umgekehrt vom Kirchenkeller zum Pfarrhaus geleitet."
1976 wurde vermerkt: "Seit Jahren ist Tradition geworden der Neujahrsempfang des Pfarrers für alle Mitarbeiter - im weitesten Sinn - der Pfarrei im Edith-Stein-Saal."
Kardinal Bengsch kam wieder zur Firmung am 28.3.1976.
Nach den Pfarrgemeinderatswahlen am 23.5.1976 wurde Herr Manfred Weber wieder zum Pfarrgemeinderatsvorsitzenden gewählt.
Vom 13. - 16.8.1976 war eine zweite Wallfahrt nach Niepokalanow.
"Am 1.9.1976 wurde die Seelsorgehelferin Fräulein Regina Karolewski nach St. Adalbert, Berlin-Mitte, versetzt. An ihre Stelle trat als Sekretärin und Katechetin Frau Marianne Meißner / Berlin, zunächst ganz- , dann nach längerer Krankheit nur noch halbtags bzw. an drei Wochentagen tätig. Frau Monika Bonin übernahm die Frohe Herrgottstunde. Einige andere junge Frauen wechselten sich mit ihr ab. Herr Michael Bonin sorgte für die Ministranten."
Am 1.11.1976 wurde das neue Gesang- und Gebetbuch "Gotteslob" in unserer Kirche eingeführt.
1976 bekam der Seitenweg vom Kirchenvorplatz zum südöstlichen Seitentor herab eine Einfassungsmauer aus Feldsteinen. Am Abzweige Seitenweg - Einfahrtsweg wurde eine Laterne aufgestellt.
"Die ganze Kirche wurde im Juli/August (1977) neu gemalt durch eigene Kräfte und zeigte sich in neuem Glanz. Edith-Stein-Baracke und Pfarrhaus wurden mit Preolitschindeln neu gedeckt. Die Baracke erhielt neue Dachrinnen."
"Die Zahl der Ungetauften nimmt zu. 1969 und 1977 waren die ersten kirchlichen Eheschließungen mit ungetauftem Partner. Ehescheidungen sind auf der Tagesordnung. - Die Kirchentüren müssen außerhalb der Gottesdienstzeiten verschlossen bleiben, weil durch die vorbeigehenden Schulkinder Gefahr besteht, dass in der Kirche Unfug und Schaden gemacht werden. Es kommen aber viele neugierige Kinder, die gern einmal die Kirche besichtigen möchten."
Am 1.5.1978 übernahm Herr Torsten Aehlig / Berlin das Amt des Organisten an Stelle von Fräulein Honisch.
"Für dieses Jahr (1978) hatten wir das Thema 'Hierarchie' gewählt, ohne zu ahnen, dass es das Jahr der drei Päpste werden sollte: Am 6.8. starb Paul VI. und am 28.9. der 33-Tage-Papst Johannes Paul I.. Am 16.10. wurde Johannes Paul II. gewählt."
"Eine Petershagenerin trat bei den Borromäerinnen in Görlitz ein und wurde am 21.10.78 eingekleidet: Schwester Ursula (Angelika) Hasler."
An Stelle der beiden - nunmehr stark verrosteten - schmiedeeisernen Leuchten für die große Kirchentreppe wurde 1978 eine neue höhere Lampe gesetzt. Diese Kirchentreppe wurde ausgebessert und erhielt ein Geländer.
"Dreimal kam (1979) Weihbischof Kleineidam zu uns. Am Aschermittwoch hielt er einen Elternabend zur Vorbereitung auf die Firmung. Das Glaubensseminar des Dekanates eröffnete er am 8.3. mit einem Vortrag: 'Die Kirche am Vorabend des 3. Jahrtausends'. Am 1.4. kam der Weihbischof zur Firmung."
Am 3. Mai 1979 "war die Sendungsfeier von drei Diakonatshelfern durch Weihbischof Kleineidam: Michael Bonin, Bernward Dinter und Wolfgang Thamm. Sie sollten den Pfarrer unterstützen beim sonntäglichen austeilen der hl. Kommunion, durch Spendung der Krankenkommunion und Abhalten von Wortgottesdiensten mit Kommunionausteilung."
"Am 1.10.1979 löste Frau Jutta Auris / Petershagen die Pfarrsekretärin Frau Meißner ab und übernahm dazu das Küster- und Rendantenamt" (Küsterdienst an den Werktagen).
"Die sieben Grundstücke in Fredersdorf, einstmals erworben für einen eventuellen Kirchbau, waren seit Jahrzehnten für uns wertlos geworden. Diese sieben Parzellen an der Holteistraße wurden (1979) verkauft."
"Am 7.12. (1979) erkrankte der Pfarrer plötzlich und musste vier Wochen ins St. Hedwigskrankenhaus, ein Kreislaufversagen. Zur Vertretung fand sich Domvikar Hoefs bereit." Nach dieser Erkrankung wurde die 14-tägige Sonntagsmesse in der evangelischen Kirche Fredersdorf eingestellt, "stattdessen hielten die drei Diakonatshelfer Wortgottesdienst. Dieser war aber so wenig besucht, dass auch er in Wegfall kam. Inzwischen sind viele Autobesitzer in der Pfarrei und damit die Möglichkeit, alle nach Petershagen in die Kirche mitzunehmen. Die Berliner Laubenbesitzer haben alle ein Auto. Die Gottesdienstzeiten wurden verändert: 7.30 Uhr und 10.00 Uhr. Vorher waren die hl. Messen um 7 Uhr im Sommer oder um 8 Uhr im Winter, die zweite hl. Messe um 10.30 Uhr. Die dritte Messe in Fredersdorf war um 8.30 Uhr im Sommer oder um 15 Uhr im Winter. - Die wöchentliche Rentnermesse mit dem anschließenden Beisammensein wurde reduziert auf eine Messe im Monat. Der Pfarrer hatte bisher selbst die Alten und Gehbehinderten mit seinem Auto abgeholt. Das besorgten nunmehr Taxi-Autos. - Auch die Kindermesse am Donnerstag nachmittag fiel weg."
"Nach langer Krankheit verstarb am 13.12.1979 Kardinal Alfred Bengsch. Bestürzung und Trauer waren allgemein und tief."
Am 17.5.1980 wurde der bisherige Erfurter Weihbischof Dr. theol. Joachim Meisner als neuer Bischof von Berlin eingeführt.
"Der Dekanatstag am 22.6. (1980) wurde in Petershagen gehalten. Thema: 'Freut euch, wir sind Gottes Volk.' Der Tag war bestimmt durch das 50jährige Bistumsjubiläum. Domvikar Beißel hielt die Festpredigt. Am Nachmittag begann es zu regnen. Deshalb musste der Abschluss in die Kirche verlegt werden. Für 800 Leute war sie doch zu klein!"
"An die Edith-Stein-Baracke wurde (1980) eine Küche angebaut. Durch die Jugend wurde die ganze Baracke innen renoviert. Pfarrhaus, Pfarrheim, Büro und Sakristei wurden tapeziert usw.. Die Steinplatten auf dem Kirchenvorplatz mussten neu verlegt werden. Am Betonpodium stellte Herr Weber ein festmontiertes hohes Stahlkreuz auf. Ebenso formte er ein neues Kreuz für den Turm und brachte es allein hinauf."
Im Sommer fanden Busfahrten statt, in den besten Zeiten waren es zwei Autobusse mit 60 bis 70 Leuten. Hl. Messe, Besichtigungen, Dampferfahrt o.ä. und Zusammensein mit Essen, Kaffee usw. standen auf dem Programm. Die Ziele waren:

  • 1969 Ützdorf und Biesenthal
  • 1970 Spreewald - Lübbenau
  • 1971 Neuruppin
  • 1972 Schiffsfahrt nach Alt-Buchhorst
  • 1973 Kloster Chorin
  • 1974 Michendorf St. Norberthaus, Kirche Ludwigsfelde
  • 1975 Neuzelle
  • 1976 Bad Saarow
  • 1977 Marienstern und Rosenthal
  • 1978 Brandenburg - Kirchmöser
  • 1979 Paradies (Polen) und Fankfurt/Oder
  • 1980 Neuzelle und Frankfurt/Oder.

"An einem Freitagabend (1980) kurz vor Beginn der Bistumsmesse um 19 Uhr im Monat Juli war ein schweres Gewitter mit Wolkenbruch. Das Abflussrohr vom Turmdach staute das Wasser, das Rohr im Turm hielt nicht stand, in Strömen ergoss sich das Wasser über die Orgel. Die Fa. Schuke - Potsdam musste alle Orgelpfeifen ausbauen und zum Trocknen liegenlassen. Die Windladen waren nass usw. Ein Manual wurde z.T. wieder spielbar gemacht. Eine größere Orgelreparatur" konnte im Januar 1981 erfolgen.
Am 10.2.1980 verstarb nach langer Krankheit Pfarrer Klemens Bonin, zwei Tage nach seiner Mutter. Die Beerdigung war in Petershagen am 18.2. Die beiden Särge waren nebeneinander vor dem Altar in der Kirche aufgebahrt. Bischof Joachim Meisner zelebrierte das Requim. Caritasdirektor Reinhold Janiszewski hielt die Predigt, Dekan Pietralla die Beisetzung. "Es waren wohl 100 Priester gekommen. Sechs Schöneichener Studenten trugen den Sarg ihres verstorbenen Rektors, sechs Männer aus Petershagen den Sarg der Mutter. Viele Ordensschwestern, Gemeindemitglieder aus Schöneiche, Potsdam, Berlin-Pankow, Falkensee, den Stationen seines Priestertums, und aus Petershagen waren gekommen. Die Bänke hatten wir z.T. aus der Kirche entfernt, um Platz für alle schaffen zu können. Den trauerzug zum Friedhof bildeten über 150 Autos und ein Bus."
"Am 13.5. (1981) wurde ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz verübt. Große Bestürzung! - Am 2.6. starb Weihbischof Johannes Kleineidam, auch von vielen Petershagenern betrauert."
1981 wurde die Wand der Treppe zum Kirchenheizungskeller "neu gerichtet und durch eine Betonmauer gestützt. Auf der West- und Nordseite der Kirche wurde der Fußweg betoniert, so dass jetzt der Ring um die Kirche vollständig geschlossen ist.
Am Sonnabend, dem 27.3.1982, war Bischof Joachim Meisner in Petershagen zur Firmung.
"Sehr zugenommen haben die Laubenkolonien, besonders in Vogelsdorf und - seit Errichtung des Berlin-Marzahner Neubaugebietes - in Bruchmühle. So ist der Besuch der Sonntagsmessen im Sommer angewachsen."
Nach der Pfarrgemeinderatswahl am 16.5.1982 wurde Herr Michael Bonin / Petershagen zum Pfarrgemeinderatsvorsitzenden gewählt.
"Zum 1. September 1982 - nach 20 Jahre - wurde von Pfarrer Aßmann der Verzicht auf die Pfarrei St. Hubertus geleistet und vom Bischof angenommen. Das Alter (73 Jahre) war erreicht, in dem man einmal aufhören muss." Am Sonntag, dem 29.8., war um 15 Uhr eine Andacht mit anschließender Abschiedsfeier für Herrn Pfarrer Aßmann. Er verzog in das Pfarrhaus Potsdam-Babelsberg. "Im Werk Mariens war ein Priester willkommen, der sich voll für dessen u.a. geistliche Aufgaben zur Verfügung stellte."
Als Nachfolger wurde am Sonntag, dem 5.9., in einer hl. Messe um 16 Uhr durch Dekan Hinz Pfarrer Ernst Dickenscheid (bisher Wilhelmshorst bei Potsdam) eingeführt.